Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich VWL - Fallstudien, Länderstudien, Note: 1,0, Ruhr-Universität Bochum, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Problematik gefälschter und kopierter Produkte, auch als Produktpiraterie oder Counterfeiting bezeichnet, existiert seit vielen Jahren. Logos, Namen, aber oftmals auch ganze Firmenkonzepte werden kopiert und mit geringer Abänderung übernommen und am relevanten Markt angeboten. In ihrer Tätigkeit beeinflussen Produktpiraten die Überlebensfähigkeit vieler Unternehmen, oftmals kommt es zu strafrechtlichen Verfolgungen und aufwendigen Prozessen.Um diese Prozesse umgehen zu können und um eine konkurrenzfähige Position auf dem Markt einnehmen zu können, geht es Produktpiraten heute nicht länger um einfach Reproduktion oder Fälschung bestimmter Objekte. In ihrer neuen Rolle werden Piraten zu Erfindern: Rentable Gegenstände und dazugehörige Konzepte von etablierten und bekannten Firmen werden betrachtet, analysiert und schließlich mit gewissen eigenen Änderungen übernommen. Produktpiraten stehen somit neuen Möglichkeiten gegenüber, ihre gefälschten Produkte effektiv am Markt zu integrieren.Welche Auswirkungen die Entwicklung des Piraten zum Erfinder auf die Hersteller der ursprünglichen Konzepte und Produkte hat, wird in dieser Arbeit untersucht. Es geht dabei insbesondere um die Folgen von Marken- und Produktpiraterie, die sich dabei ergebenden Probleme und potentielle entgegenwirkende Schutzmechanismen. Anhand zweier Praxisbeispiele wird analysiert, welche Möglichkeiten chinesische Erfinder heute tatsächlich besitzen. Dabei wird betrachtet, in welcher Form an bereits bestehende Objekte anknüpfende chinesische Innovationen zu bewerten sind und inwiefern diese tatsächlich eine Gefahr für die wirklichen Erfinder darstellen.